MARCH-Algorithmus: Ein lebensrettendes System für Erste Hilfe in kritischen Situationen
In Notfallsituationen, insbesondere bei Traumata und schweren Verletzungen, zählt jede Sekunde. Der MaRCH-Algorithmus bietet eine strukturierte und bewährte Methode, um lebensbedrohliche Zustände schnell und effektiv zu erkennen und zu behandeln. Dieser Blogbeitrag erklärt, was der MaRCH-Algorithmus ist, wie er funktioniert und warum er ein unverzichtbares Werkzeug für medizinisches Personal, Ersthelfer und TECC-Anwender ist.
Was ist der MARCH-Algorithmus?
Der MaRCH-Algorithmus ist ein systematischer Ansatz aus der taktischen Medizin. Er dient dazu, lebensgefährliche Verletzungen zu priorisieren und diese in der Reihenfolge ihrer Bedrohlichkeit zu behandeln. Die Buchstaben MaRCH stehen für:
- M – Massive Hemorrhage (Starke Blutungen)
- A – Airway (Atemwege)
- R – Respiration (Atmung)
- C – Circulation (Blutkreislauf)
- H – Hypothermia/Head Injury (Unterkühlung/Kopfverletzungen)
Dieses Schema hilft dabei, in stressigen Situationen einen klaren Fokus zu bewahren und sicherzustellen, dass kein lebensbedrohlicher Zustand übersehen wird. Wer mehr über die Grundlagen der Erste Hilfe im Zusammenhang mit taktischer Medizin lernen möchte, kann dies in unseren Medic-Kursen tun.
Die Schritte des MaRCH-Algorithmus
1. M – Massive Hemorrhage (Starke Blutungen)
Blutverlust ist eine der häufigsten Todesursachen bei Traumata. Daher steht das Stoppen starker Blutungen an erster Stelle. Maßnahmen umfassen:
- Anlegen eines Tourniquets bei arteriellen Blutungen.
- Direkte Druckausübung auf die Wunde.
- Verwendung von hämostatischen Verbänden, um Blutungen zu stillen.
Dieser Schritt ist kritisch, denn ohne die Kontrolle von Blutungen kann keine weitere Stabilisierung erfolgen. Das richtige Anlegen eines Tourniquets und der Einsatz hämostatischer Verbände werden auch in unseren Szenarienausbildungen geübt.
2. A – Airway (Atemwege)
Eine freie Atemwegskontrolle ist entscheidend, um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Hierbei gilt:
- Atemwege öffnen (z. B. durch den Esmarch-Handgriff).
- Sicherstellen, dass keine Fremdkörper die Atemwege blockieren.
- Intubation oder andere Hilfsmittel bei schwerer Atemwegskompromittierung.
Die Sicherstellung freier Atemwege ist ein essenzieller Bestandteil jedes Erste-Hilfe-Systems und wird in unseren Medic-Kursen detailliert behandelt.
3. R – Respiration (Atmung)
Nach der Sicherung der Atemwege folgt die Überprüfung und Stabilisierung der Atmung. Hierbei geht es um:
- Erkennen und Behandeln von Spannungs-Pneumothorax (z. B. durch Nadelentlastung).
- Abdichtung offener Brustverletzungen mit Okklusivverbänden.
- Überwachung der Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung.
Diese Maßnahmen sind essenziell, um den Sauerstoffaustausch zu gewährleisten und weitere Komplikationen zu verhindern.
4. C – Circulation (Blutkreislauf)
Sobald die Atmung stabilisiert ist, wird der Kreislauf überprüft:
- Suchen nach weiteren Blutungsquellen und deren Kontrolle.
- Volumenersatz bei Hypovolämie (z. B. Infusionen).
- Beobachtung von Kreislaufzeichen wie Puls und Blutdruck.
Der Kreislauf ist ein zentraler Faktor für die Stabilisierung des Patienten und entscheidet über den Erfolg der Behandlung.
5. H – Hypothermia/Head Injury (Unterkühlung/Kopfverletzungen)
Unterkühlung und Kopfverletzungen können den Zustand des Patienten erheblich verschlechtern.
- Wärmeerhalt durch Decken oder spezielle Wärmematten.
- Schutz vor weiterer Auskühlung (besonders bei starkem Blutverlust).
- Behandlung und Überwachung bei Anzeichen einer Kopfverletzung (z. B. Bewusstlosigkeit, Pupillenreaktion).
Gerade Unterkühlung ist ein oft unterschätzter, aber kritischer Faktor, der bei der Versorgung von Traumapatienten berücksichtigt werden muss.
Warum ist der MARCH-Algorithmus so effektiv?
Der MARCH-Algorithmus bietet in kritischen Situationen einen klaren Handlungsrahmen, der:
- Lebensbedrohliche Probleme priorisiert: Es wird sichergestellt, dass die gefährlichsten Zustände zuerst behandelt werden.
- Effizienz schafft: Der strukturierte Ablauf minimiert Fehler und Zeitverluste.
- Die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessert: Durch systematisches Vorgehen wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, lebensbedrohliche Zustände erfolgreich zu behandeln.
Dieser Algorithmus ist universell einsetzbar – vom zivilen Rettungsdienst über militärische Einsätze bis hin zu Katastrophensituationen.
Fazit: MARCH als Schlüssel zu effektiver Notfallmedizin
Der MARCH-Algorithmus ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die in Notfallsituationen handeln müssen – vom medizinischen Fachpersonal bis zu Ersthelfern. Er bietet eine klare Struktur, um auch in stressigen Situationen lebensrettend vorzugehen.
Wenn du mehr über taktische Medizin und die Umsetzung des MARCH-Algorithmus lernen möchtest, sind unsere Medic-Kurse der ideale Einstieg. Dort lernst du nicht nur die Theorie, sondern auch die praktische Anwendung in realitätsnahen Szenarien.
Bist du bereit, mehr über die taktische Medizin und lebensrettende Verfahren zu lernen? Bleib dran, denn in kommenden Beiträgen vertiefen wir jeden Schritt des MaRCH-Algorithmus und geben praktische Tipps für die Umsetzung!